Das Model im Beitragsbild ist Elisa, fotografiert von Richard
Heute geht es um das Thema, was es für Vorteile hat, wenn man als Model sein Business über eine Agentur abwickelt.
Viele Jobs, die früher wahrscheinlich über Agenturen liefen, werden heute direkt vereinbart; wahrscheinlich hast du das selbst auch schon mitbekommen. Labels oder Unternehmen schreiben über Instagram direkt potentielle Models an oder machen Aufrufe in Stories oder Kommentaren. Meist ist das Geschäftsmodell hier Tausch von Gratisprodukten gegen Gratiswerbung, und meist ergibt das für die Unternehmen weitaus mehr Sinn als für die Models. Man bekommt noch einen Rabattcode und schon steht ohne nennenswerte Gegenleistung oder Bezahlung dauerhaft Werbung für das Unternehmen in deinem Profil. Dass sich das lohnt, kann man allein daran sehen, dass man regelrecht mit solchen Anfragen bombardiert wird.
Bevor das hier zu einem Artikel darüber wird, wie man seine Zeit opfert, umsonst Jobs für Unternehmen zu machen, die früher einmal bezahlt wurden, will ich hier einleitend nur noch schreiben, dass das oben genannte Beispiel nur eins von vielen ist, wie der Wunsch vieler junger Menschen, Model zu werden, ausgenutzt wird.
Eine gute Agentur sollte dich meiner Meinung nach vor solchen “Angeboten” warnen und stattdessen deinen Wunsch, Model zu werden, so unterstützen und begleiten, dass es für alle Beteiligten fair, sicher und respektvoll abläuft. Dazu gehört auch, für die Arbeit, die man leistet, fair bezahlt zu werden. Das ist leider auch außerhalb von Instagram alles andere als die Regel in dem Business.
deine persönliche entwicklung
Es gibt wenige, beneidenswerte Menschen, die offensichtlich dafür geboren wurden, vor Kameras zu stehen oder über den Laufsteg zu gehen, aber die meisten von uns müssen es sich erarbeiten. Dies läuft über gute Shootings bei guten Fotografen und allgemein über Übung und Training. Man muss aufpassen, dass man sich nichts angewöhnt, was in dem Bereich, in dem man eigentlich arbeiten möchte, nicht funktioniert. Wenn man beispielsweise im Fashionbereich Fotoshoots machen möchte, helfen einem die Posen, die einem der TfP-Dude von nebenan fürs Homeshooting gezeigt hat nicht unbedingt weiter. Manche Angewohnheiten, zum Beispiel zu oft die Hände bei Posen zur Hilfe zu nehmen, wird man möglicherweise auch schwer wieder los.
Anfangs ist der Impuls, bei TfP-Anfragen schnell zuzusagen, da man sich freut, dass jemand einen fotografieren möchte. Oft ist aber das einzige, was man aus so einem Shooting wirklich herausbekommt, die Erfahrung. Die kann viel wert sein, aber man kann sie auch bei Shootings machen, wo zusätzlich noch gute Bilder entstehen, die einem für das, was man machen möchte, etwas bringen. Wenn du mehr über TfP-Shootings lesen willst, empfehle ich dir den zweiteiligen Artikel, den ich darüber geschrieben habe.
Eine Agentur kann dir helfen, passende Shootings zu finden, die dich weiterbringen und Bildmaterial liefern, was wir verwenden können. So kannst du Connections knüpfen, den Umgang mit der Kamera und den Fotograf(inn)en üben und bekommst idealerweise noch coole Fotos fürs Portfolio.
Wir als Agentur wollen unseren Models noch weitere Möglichkeiten bieten, sich weiterzuentwickeln. Demnächst soll es einen Laufsteg-Workshop, eine Makeup-Class und eine Einführung, wie (und ob) man bei Shootings posieren sollte, geben. Auf absehbare Zeit sollen auch Video-Tutorials hinzu kommen.
verträge: langweilig aber wichtig
Den Punkt halte ich relativ kurz, da es auch nicht so viel spannender ist, über Verträge zu schreiben als sie zu schreiben (oder zu lesen). Die Verträge, die wir als Agentur stellen (beispielsweise unser Vertrag für freie Shootings), sind sorgfältig gegengelesen und modelfreundlich gestaltet. Du kannst dir dementsprechend sicher sein, dass du durch sie geschützt bist. Verträge, die wir für dich mit Auftraggebern abschließen, lesen wir selbstverständlich auch sehr sorgfältig und lassen sie gegebenenfalls prüfen.
Verträge zu unterschreiben, die man nicht kennt oder nicht versteht, kann vor allem dann riskant sein, wenn es um die Bildrechte geht, die man damit einem Fotografen oder einem Auftraggeber übertragt. Fotografen beanspruchen schon mal die komplette, unbeschränkte Nutzung und kommerzielle Verwertung aller Bilder, frecherweise auch bei TfP-Shootings. Solche Verträge sollte man nie (!!) unterschreiben! Bilder können sehr wertvoll werden, weshalb man bei der Übertragung von Rechten sehr sehr vorsichtig sein muss!
vermittlung von jobs
Die Hauptaufgabe jeder Agentur sollte natürlich die Vermittlung von Jobs sein. Prinzipiell kann man sich als Model auch selbst um Jobs bemühen, allerdings hat es Vorteile, wenn das die Agentur übernimmt. Der größte ist wohl, dass man als Model sich nicht um Rechnungen, Termine, Verträge und sonstiges Drumherum kümmern muss.
Da viele Auftraggeber ihre Jobs ausschließlich über Agenturen abwickeln, hat man günstigstenfalls auch Zugriff auf Jobs, an die man sonst nicht heran käme. Die meisten Auftraggeber suchen auch noch eher nach Models im Internet auf den Agentur-Homepages als auf Instagram, weshalb die Chance, gefunden zu werden, größer ist, wenn man sein Portfolio auf einer Agenturseite hat.
Es gibt noch weitere gute Gründe, die dafür sprechen, eine Agentur zu haben, aber zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine gute Agentur es dir als Model ermöglicht, dich auf das zu konzentrieren, was du wirklich machen möchtest: Modeln.